19., Umstrittene Wiener Höhenstraße
- haraldsidak
- 12. Apr. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Eine endlich sonnige Ostermontagwanderung führt uns in den Wienerwald.
Vom Cobenzl zum Häuserl an Roan (Wandertipp!) gingen wir neben der 1934-1940 errichteten Höhenstraße, dem großen Prestigeprojekt des Austrofaschimus-Ständestaates.
Für reiche Touristen gebaut Das Arbeitsbeschaffungsprojekt sollte die frei gewordenen Arbeitskapazitäten aus dem stillgelegten sozialen Wohnbau beschäftigen und den Automobiltourimus nach Wien holen.
Fußgänger verboten Erst mit prof. Baufirmen kam es in Schwung und wurde die prominente Straße des „schwarzen Wien“ fertiggestellt.
Sie war und ist (?) nur für Kraftfahrzeuge und Radfahrer zugelassen. Fußgängern baute man Wanderwege im Wald nahe der Kopfstein-gepflasterten Straße.
Einer der Planer war Franz Leischner (1897-1970), der auch u.a. das rotweißrote Kongressbad in Ottakring entwarf.
Kohlenbrennerbrücke - Brücken mit originellen Namen Gefahren bin ich auf der Straße schon oft, daneben gewandet noch nie. So lernte ich, dass zahlreiche Brücken eigene originelle Namen haben (Kohlenbrennerbrücke, Haidgrabenbrücke) die man auch beidseits mit großen Letter anbrachte. Wäre interessant, ob es im Wienerwald dort tatsächlich Köhler oder so gab.
Die Brückenbauten sind architektonisch aufwändig gestaltet und legen sich wie die gesamte Straße schön in die hügelige Topografie.
Wieder unter Denkmalschutz Seit 2020 steht die Straße wieder unter Denkmalschutz. Spannend, ob die Straße aus historisch dunkler Zeit dennoch mit öffentlichen Geldern saniert wird. Es wäre zu hoffen.
Die Bilder sind von 2. Teilstück Cobenzl - am Himmel über Fischerhaus, „Grüss di a Gott“-Wirt zum Häuserl am Roan.
Seltenes blaues Straßenschild in Fraktur In der 19., Zierleitengasse hängt eine seltene blaue Wiener Straßentafel aus vermutlich 1938-41 (also Bauzeit der Höhenstraße), in der statt der gut lesbaren lateinischen Antiqua die Frakturschrift verwendet wird (fast alle Wr. Straßentafeln seit 1923 in Emaille statt Zinkguss, weil billiger). Das rote Wien und die Nazis lehnten die Fraktur Schrift aus völlig unterschiedlichen weltanschaulichen Gründen ab. Das schwarze Wien hängte einige wenige Tafeln auf.





















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